Tägliches Manna für Pilger durch die Wüste, von G.D.Krummacher

 

 

2. Januar

 

Wünsche Jerusalem Glück. Es müsse wohl gehen, die dich lieben.

Ps. 122,6

 

Das Grüßen oder Segnen wahrer Christen ist auch etwas Heilsames und

Kräftiges, wenn es geschieht, wie es geschehen soll, mit gläubiger Erhebung

des Herzens zu Gott durch Christum. Wir glauben eine Gemeinschaft der

Heiligen. Sie besteht nicht bloß in der herzlichen und aufrichtigen Liebe,

welche unter wahren Christen so unfehlbar stattfindet, dass Johannes sie als

Kennzeichen angibt, man sei vom Tode in's Leben kommen, und wer den

Bruder nicht liebe, der bleibe im Tode. Sie besteht nicht bloß darin, dass man

sie mit seiner äußern Habe unterstützt, und mit seinen geistlichen Gaben

dienet, z. B. belehret, aufmuntert, tröstet; sondern wir haben Grund zu

glauben, dass unser Werk in dem Herrn keineswegs vergeblich sei, wenn wir

uns gegenseitig im Geiste segnen, und Heil und Gnade vom Herrn betend

über einander herabwünschen. Der Herr tut ja, was die Gottesfürchtigen

begehren. Ja, es ist gegenseitige Pflicht. Wir segnen euch im Namen des

Herrn, – so schließt der 119. Psalm, und Paulus spricht: Betet für einander!

Lasset auch uns das gegenseitig fleißig üben, damit der Leib Christi erbauet

werde. Doch unser Segnen an sich ist unkräftig, und nur dann kräftig, wenn

unsere Herzen vom Herrn dazu bewirkt werden, und mit seinem Rat

übereinstimmen.

 

 

 

Betgemeine, heil’ge dich

Mit dem heiligen Öle;

Jesu Geist ergieße sich

Dir in Herz und Seele.

Laß den Mund

Alle Stund

Vom Gebet und Flehen

Heilig übergehen.

 

 

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